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Landwirte wünschen sich fairen Dialog mit den Verbrauchern

Nicht nur zum „Tag des offenen Hofes“ informieren Bauern über ihre Arbeit.

Als „einen Gewinn für jeden Besucher“ hat Joachim Rukwied den „Tag des offenen Hofes“ bezeichnet. Was der Bauern- und i.m.a-Präsident vor zwei Jahren anlässlich des Aktionstages sagte, hat auch jetzt wieder Gültigkeit: Nur wer sich selbst auf den Betrieben über die Arbeit der Bauern informiert, kann sich ein Urteil bilden. Der Dialog mit den Verbrauchern ist den Landwirten wichtig. Darum öffnen sie ihre Betriebe – nicht nur zum „Tag des offenen Hofes“. Nach der Auftaktveranstaltung im oberbayerischen Eichstätt am Freitag,
8. Juni 2018, werden an vielen Wochenenden überall in Deutschland immer wieder Hoftore geöffnet. Und auch außerhalb der Aktionszeit betreiben die Bauern und Bäuerinnen aktive Verbraucheraufklärung – mit Unterstützung des gemeinnützigen i.m.a e.V.

„Die Landwirte wünschen sich einen fairen Dialog mit den Verbrauchern“, hat Patrik Simon festgestellt. Der i.m.a-Geschäftsführer weiß, dass viele Landwirte unter der anhaltenden Kritik an ihrer Arbeit leiden, der sie sich z.B. in den sogenannten sozialen Medien zunehmend ausgesetzt sehen. „Es ist wie beim Fußball“, vergleicht Simon. „So, wie wir in Deutschland 82 Millionen Bundestrainer haben, wissen auch 82 Millionen Verbraucher genau, wie Landwirtschaft zu funktionieren hat.“ Das Interesse der Verbraucher sei zu begrüßen, doch sollten sie nun die Chance nutzen und sich aus berufenem Mund über die Landwirtschaft informieren, um fehlendes Wissen kompensieren und falsche Vorstellungen revidieren zu können.

Denjenigen, die den Besuch auf einem Bauernhof scheuen, kommen die Landwirte andernorts entgegen. An ihren Feldern stellen sie Schilder auf. Nicht, um Passanten zu vertreiben, sondern um Verbraucher zu informieren – über Nahrungsmittel, die angebaut werden, über die Pflege der Äcker und den Schutz der Artenvielfalt. Jedes dieser „Feldrandschilder“ erläutert, was auf dem Feld wächst und wie sich der Landwirt dafür mit seinem Wissen und Können engagiert. Da wird zum Anbau von Weizen über „Brötchen am Halm“ informiert oder wie in der Grünlandbewirtschaftung für Tiere „Gras zu Genuss“ veredelt wird. Die Schilder klären auf, warum Kartoffeln „sensible Multitalente“ sind und wie Landwirte „Essen mit Sicherheit“ oder für Passanten „den Weg gerne frei“ machen.

Die „Feldrandschilder“ entwickelt der i.m.a e.V. Und er kann die Nachfrage kaum befriedigen. Patrik Simon: „Vor einem Jahr haben wir die ersten zehn Motive herausgebracht; inzwischen lassen wir schon die vierte Auflage drucken.“ Mehr als achttausend Schilder stehen bereits deutschlandweit an den Feldern. Auch das neue Schild über Blühstreifen ist einen Monat nach der Veröffentlichung schon fast vergriffen.

So wie der i.m.a e.V. produzieren immer mehr Landesbauernverbände eigene Feldrandschilder zur Verbraucherinformation. Auch in Bayern, wo am Freitag der „Tag des offenen Hofes“ beginnt, wird man diese stummen, aber sachlichen Kommunikationsbotschafter sehen können.