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Schlechte Schulbücher sind „Gift für gutes Lernen“

i.m.a-Rezensentin Dr. Lathan legt Studie zu Qualitätskriterien vor

Seit mehr als zwanzig Jahren rezensiert der i.m.a e.V. systematisch Schulbücher, in denen Themen der Landwirtschaft, Ernährung und Naturbildung behandelt werden. Lehrkräfte dienen diese Beurteilungen bei der Auswahl ihrer Bildungsmaterialien. Die Rezensionen befassen sich nicht nur mit den inhaltlichen Darstellungen, sondern auch mit der didaktischen Umsetzung und dem pädagogischen Nutzwert der Schulbücher. Dieses Engagement fand jetzt einen neuen Höhepunkt durch die Vergabe des Doktortitels an die Rezensentin Dr. Hannah Lathan, die eine Studie über den Nutzwert von Schulbüchern vorgelegt hat.

Die Rezensionen der Schulbücher werden in Kooperation mit der Universität Vechta an der Fakultät für Natur- und Sozialwissenschaften durchgeführt. Dort hat sich Dr. Hannah Lathan im Rahmen ihrer Arbeit für den i.m.a e.V. auch mit den Bedürfnissen der Schüler und Schülerinnen befasst. „Meist werden Schulbücher losgelöst vom Unterricht betrachtet, in dem sie genutzt werden“, hat die Wissenschaftlerin festgestellt. Doch schon die Lernmotivation werde vom Äußeren eines Buches beeinflusst. Sogenannte Softcover-Einbände und eine kleinteilige Cover-Gestaltung würden ebenso abgelehnt wie lange Texte. Zuspruch fänden hingegen gut strukturierte und farblich gegliederte Themen, befand Dr. Lathan in ihrer Studie.

Während sich Lehrkräfte bei der Auswahl von Schulbüchern an den i.m.a-Rezensionen orientieren, nutzen diese den Verlagen bei der Überarbeitung von Neuauflagen ihrer Bücher. Die von Dr. Lathan während ihrer Rezensionsarbeit und in Umfragen unter Schülern ermittelten Erkenntnisse, dienen nun in Form der Studie auch den Schulbuchautoren. „Sie sollten wissen, dass zur Gliederung von Lerntexten nach spätestens zehn bis 15 Zeilen ein Absatz notwendig wird, um Sinneinheiten klar voneinander zu trennen und den Text leicht lesbar zu machen“, stellt die Expertin fest. Aufgaben, die Anlass zum aktiven Handeln geben, würden auf besonderes Interesse bei den Schülern stoßen. Auch Anregungen zur Nutzung elektronischer Medien, von Apps und YouTube, werden befürwortet.

Leider sehe die Realität noch immer anders aus, konstatiert Dr. Lathan. Teilweise würden noch Schulbücher mit Daten und Bildern aus den 1990er Jahren genutzt. Unnötig lange Texte und Lernaufgaben in Einzel- oder „Stillarbeit“ seien „Gift für gutes Lernen“ und demotivierend. (Link zur Studie von Dr. Hannah Lathan).

Die systematische Analyse von Schulbüchern geht auf die Initiative des i.m.a e.V. zurück. Er hatte sie vor mehr als zwanzig Jahren eingeführt. Bis dahin waren die Bücher immer nur untersucht worden, wenn sich Eltern über fehlerhafte Inhalte in den Schulbüchern ihrer Kinder beschwert hatten. Auch heute geht der i.m.a e.V. immer wieder derartigen Beanstandungen nach. Mit der Analyse der Schulbücher wurde auch ein regelmäßiger Abgleich mit den Lehrplänen der Bundesländer eingeführt.

 

 

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